Der Lattenzaun - Christian Morgenstern

Der Lattenzaun - Gedicht (1905) -

Die Galgenlieder von Christian Morgenstern (1871-1914)

 

Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.

Ein Architekt, der dieses sah, stand eines Abends plötzlich da –

und nahm den Zwischenraum heraus und baute draus ein großes Haus.

Der Zaun indessen stand ganz dumm - mit Latten ohne was herum,

ein Anblick grässlich und gemein. Drum zog ihn der Senat auch ein.

Der Architekt jedoch entfloh - nach Afri – od – Ameriko.

 

Ein Film von Markus Jimi Ivan - https://www.jimiivan.at -

der Architekt: Daniel Straka -

die Passanten: Christian & Conny & Missi, Nadine & Miri -

Sprecher, der Senat: Markus Jimi Ivan -

Kamera: Sabine Straka, Daniel Straka, Markus Jimi Ivan -

Produktion, Drehbuch, Ausstattung, Ton, Schnitt: Markus Jimi Ivan -

SRDS Deutsch-Wagram 2022 -

 

Interpretation:

Es geht um die absurde Idee, den Zaun seiner Zwischenräume zu berauben und daraus wiederum ein Haus bauen zu können. Es ist dies das Resultat einer freischwebenden Phantasie, die sich spielerisch über die Grenzen des Möglichen bzw. Wahrscheinlichen hinwegsetzt. Ein Architekt nimmt die Zwischenräume aus einem Lattenzaun, der daraufhin aufgrund seines fürchterlichen Aussehens eingerissen wird. Der Architekt kann durch seine Flucht nicht zur Verantwortung gezogen werden.

 

Gliederung:

Realitätsbewegung, Störungsform, Konstruktionserfahrung, Realitätsbewegung, Expansion von Surrealem

 

YouTube-Channel THECRÆSH - https://www.youtube.com/TheCraesh